Einer der Hauptfehler den Existenzgründer begehen ist, dass sie nicht im Voraus analysieren, ob eine ausreichende Nachfrage an dem geplanten Produkt, oder der geplanten Dienstleistung des Existenzgründers besteht. Im Überschwang der Begeisterung für das Vorhaben, übersehen Jungunternehmer oft die Risiken und Schwachstellen ihrer Planung. „Es ist gefährlich, wenn man mit einer Idee die Welt beglücken will, aber vorher nicht mit der Welt spricht“, erklärt Professor Klaus Nathusius, der als freier Dozent an mehreren Universitäten unterrichtet. Er kritisiert, dass an deutschen Hochschulen zu wenig Wert auf praktische Arbeit gelegt wird. Das rächt sich, wenn die Studienabgänger dann versuchen in der Wirtschaft Fuß zu fassen. Die Gründe für das Scheitern sind vielfältig. Neben der oft fehlerhaften Marktanalyse ist es vor allem der zu große Optimismus bei der Finanzierung des Geschäftes. Nathusius: „Gerade bei den Finanzen sagen sich viele: Da kommen wir schon klar“. Das funktioniert jedoch selten. Wird nicht von Beginn an eine ausreichende finanzielle Reserve eingeplant, muss das Geschäft oft bei der ersten Durststrecke wieder schließen. Nathusius: „Es ist mühsam, Kreditgeber zu überzeugen, aber es gibt oft keine Alternative. Diese Knechtschaft muss sein.“ Allerdings sollten Selbständige auch nicht zu schnell aufgeben. „Es ist typisch, dass man beruflich mal an der Wand steht“, erklärt Professor Nathusius. Wer jedoch vorschnell aufgibt, verpasst die Chance aus seinen Fehlern zu lernen und an Erfahrung zu gewinnen.
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