Das es in Deutschland keine gesetzliche Frauenquote gibt, kann sich für deutsche Unternehmen langfristig als Nachteil im europäischen Wettbewerb erweisen. Schon jetzt können sich viele Unternehmen aus Deutschland beispielsweise nicht mehr an öffentlichen Ausschreibungen in Frankreich oder Spanien beteiligen, weil sie den dort vorgeschriebenen Anteil an weiblichen Führungskräften nicht vorweisen können. „Wenn sich ein deutsches Unternehmen für eine öffentliche Ausschreibung in Spanien bewerben will, dann hat das nur Aussicht auf Erfolg, wenn es die spanische Frauenquote erfüllt“, erläutert die EU-Justizkommissarin Viviane Reding. Die EU-Kommissarin plant noch in diesem Sommer Vorschläge für eine einheitliche Frauenquote in Europa auszuarbeiten. Bisher sträubt sich in Deutschland allerdings nicht nur die Wirtschaft dagegen. Die deutsche Regierung lehnt eine Frauenquote für Führungspositionen ebenfalls ab. Auf den Vorstoß der EU reagieren CDU-Spitzenpolitiker jedoch verschieden. „Wir brauchen jetzt eine gesetzliche Regelung für mehr Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft“, erklärt unter anderem die Vorsitzender der Frauen-Union, Maria Böhmer in einem Interview mit der „Rheinischen Post“. Die amtierende Bundesarbeitsministerin, Ursula von der Leyen, findet dagegen eine solche Frauenquote unnötig und hofft auf diesbezügliche Selbstverpflichtungen der Unternehmen.
Fehlende Frauenquote verringert Wettbewerbschancen
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