Immer mehr privat Versicherte klagen darüber, dass ihnen ihre jeweilige Krankenkasse den Tarifwechsel enorm erschwert. Dadurch zahlen Millionen Menschen oft wesentlich mehr als notwendig. Das Problem: Versucht ein Kunde seinen Tarif zu ändern, wird er von seiner Versicherung durch falsche Informationen und Verzögerungen ausgebremst. Obwohl Kunden das Recht auf einen Tarifwechsel haben und bei diesem einzelne Leistungen hinzunehmen, oder abbestellen können, werden entsprechende Anfragen oft nicht, oder erst nach Wochen beantwortet. Bleiben Kunden hartnäckig und bestehen auf einer Tarifänderung, wird ihnen oft ohne nähere Begründung davon abgeraten. So erhielten beispielsweise die Kunden der Allianz, die es nach etlichen Anläufen geschafft hatten ihren Tarifwechsel durchzusetzen, mit der Bestätigung des Wechsels ein Schreiben, in dem vor den Folgen von Teil-Leistungsausschlüssen gewarnt wurde, unabhängig davon, ob diese Teilleistungen im vorherigen Tarif vorhanden waren, oder nicht. Auch die inzwischen eingeführte gesetzliche Vorschrift, dass Versicherten die bereits das 60 Lebensjahr überschritten haben, immer auch der günstigste Tarif angeboten werden muss, wird oft umgangen. Die Kunden selbst sind mit dem Vergleich der vielen verschiedenen Tarife und deren Leistungsumfang meist überfordert. Erste Versicherungsunternehmen haben auf die wachsende Kritik und dem damit verbundenen Imageschaden reagiert und versprochen, zukünftig transparenter zu arbeiten. So plant beispielsweise die DKV, ab Herbst diesen Jahres ein Online-Portal zur Verfügung zu stellen, auf dem ihre Kunden leicht vergleichen können, welche Möglichkeiten eines Tarifwechsels ihnen zur Verfügung stehen.