Im Mai gelang es dem Geschäftsführer einer Hamburger IT-Firma, Tim Wessels, innerhalb weniger Tage 80.000 Unterschriften für seine Petition gegen die geplante Versicherungspflicht für Selbständige zu sammeln und diese beim Bundestag einzureichen. Am 15. Oktober wird er die Petition im Bundestag vorstellen. Das auch ein Selbständiger für das Alter vorsorgen muss, steht für ihn außer Frage. Allerdings zwingt die geplante Pflicht auch junge Selbständige unter 30 Jahren monatlich in eine Rentenversicherung einzuzahlen. Da die meisten Jungunternehmer noch kein Geld für alternative Anlageformen haben, wären praktisch alle Selbständigen gezwungen, ihre Rente über eine Versicherung zu finanzieren, obwohl es wesentlich lukrativere Anlagen gibt und Selbständigkeit auch Entscheidungsfreiheit beinhalten sollte. Außerdem fehlt den meisten am Anfang schon das Geld für zusätzliche Beiträge, so dass eine solche Pflicht den ohnehin schon harten Unternehmensstart noch weiter erschwert. Viele junge Selbständige, deren Einkommen noch zu gering ist, müssten wahrscheinlich ihre Selbständigkeit aufgeben; „Gründer einer Ich-AG zum Beispiel haben anfangs kaum Geld, das sie Monat für Monat auslegen können“, erklärt Wessels. Ziel der Anhörung im Oktober ist es nicht, Kompromisse zu finden, sondern die Pläne der Arbeitsministerin komplett zu verhindern.
Petition gegen eine Versicherungspflicht für Selbständige
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