Der Europarat fordert von Deutschland, mehr gegen den hier bestehenden Fremdenhass zu tun. Wie aktuelle Untersuchungen zeigen, ist in Deutschland die Toleranz gegenüber von Minderheiten wesentlich geringer, als in anderen EU-Ländern. Nicht nur die Zahl der durch Ausländerfeindlichkeit und Rassismus entstehenden Straftaten ist hier größer, auch die Strafverfolgung lässt vielerorts zu wünschen übrig. Als Problem eruierten die Soziologen, dass die deutschen Behörden sich so auf rechtsextreme Straftaten konzentrieren, dass Verbrechen gegen Minderheiten durch nicht eindeutig rechtsextreme Täter oftmals vernachlässigt werden. Der Europarat kritisierte, dass rassistische und homophobe Motive von den Ermittlern zu schnell ausgeschlossen werden, weshalb die diesbezüglichen deutschen Statistiken auch nicht die tatsächliche Situation korrekt darstellen. Er forderte Deutschland dazu auf, die rechtliche Definition von „rassistischen, fremdenfeindlichen und homophoben Zwischenfällen“ zu reformieren. „Der Bericht ist nicht nur ein Armutszeugnis für Deutschland, sondern auch ein deutliches Warnsignal“, erklärte Burkhard Lischka, der Rechtsexperte der SPD. Nötig sei jetzt, so Lischka, eine Strafverschärfungen gegen Hasskriminalität. Auch mehr Anstrengungen bei der Integration von Migranten empfiehlt der Eurorat. Vor allem die frühzeitige Einwirkung auf die Entwicklung der nächsten Generation ist wichtig, um hassmotivierte Verbrechen langfristig zu verhindern. Wie schon frühere Untersuchungen gezeigt haben, gehen Kleinkinder offen auf alle Menschen zu und lernen erst durch ihr Umfeld, Ausländer oder Minderheiten zu fürchten oder zu hassen. Je besser es gelingt, Kinder vor solchen Einflüssen zu schützen, umso geringer ist die Gefahr, dass sie später selbst zu Tätern werden.
Verdeckter Rassismus in Deutschland?
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