Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble will den sogenannten grauen Kapitalmarkt stärker regulieren, um Verbraucher besser vor dubiosen Finanzprodukten zu schützen. So soll die Finanzaufsichtsbehörde Bafin mehr Durchgriffsmöglichkeiten erhalten, um den „kollektiven finanziellen Verbraucherschutz als weiteren gesetzlichen Auftrag“ gewährleisten zu können. Vor allem für Kleinanleger, denen es an ausreichend Hintergrundwissen fehlt, ist ein „fairer“ Kapitalmarkt notwendig. Der „weitere Regulierungsbedarf“ ist, wie in einer Stellungnahme des zuständigen Ressorts erklärt wurde, ergab sich bei der Aufarbeitung aktueller Beschwerden. Unter anderem soll die Bafin den Verkauf und die Bewerbung von Finanzprodukten verbieten können, „wenn sich dies aus Verbraucherschutzgründen als unerlässlich erweist“. Der „graue Kapitalmarkt“ beinhaltet alle Finanzgeschäfte, die zwar nicht illegal sind, aber bisher nicht durch staatliche Aufsichtsbehörden überprüft und reglementiert werden. Dazu gehören beispielsweise Telefon- und E-Mail-Werbung für Unternehmensbeteiligungen in geschlossenen Fonds, oder diverse Steuersparmodelle. Viele Anbieter werben dabei mit großen Gewinnen, ohne die damit verbundenen hohen Risiken aufzudecken. „Das muss bei der nun angekündigten Gesetzgebung endlich anders werden, damit es nicht im nächsten Jahr das nächste Reparaturgesetz geben muss“, mahnt der Grünen-Politiker Gerhard Schick.
Regulierung des grauen Kapitalmarkts geplant
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