Trotz 2,9 Millionen Arbeitslosen, haben viele Unternehmen große Schwierigkeiten, genügend Fachkräfte zu bekommen, um ihre offenen Stellen zu besetzen. In knapp einem Fünftel aller untersuchten Berufe, gibt es zu wenig qualifizierte Arbeitslose. Vor allem in technischen Berufen, sowie im Gesundheits- und Informatikbereich, fehlt es an Fachkräften. Wie schon bei früheren Engpässen, fordern auch diesmal die Unternehmen die Politik dazu auf, die Anwerbung ausländischer Fachkräfte zu erleichtern. Vermutlich mit Erfolg. Zwar versprach gerade die IT-Branche schon vor zehn Jahren, zukünftig rechtzeitig mehr in die Ausbildung zu investieren, doch wie zu erwarten war, ist nichts dergleichen geschehen. Statt dessen sparen inzwischen auch andere Wirtschaftsbereiche Ausbildungskosten ein, wohl wissend, dass sich unsere Regierung jederzeit mit der Drohung eines möglicherweise sinkenden Wirtschaftswachstums erpressen lässt. So kommen aktuell auf 100 Gesuche nach Krankenpflegern nur 29 arbeitslose Pfleger. Ähnlich prekär ist die Lage bei Technikern, Elektrikern, Mechatronikern, oder den sogenannten MINT-Berufen, die alle Berufe aus den Bereichen Informatik, Mathematik, Naturwissenschaft und Technik umfassen. Inzwischen zeichnet sich allerdings schon ab, dass es zukünftig immer schwerer wird, die nötigen Fachkräfte aus dem Ausland zu bekommen, da sich in jenen Ländern, in denen deren Qualifikation den wachsenden Ansprüchen genügt, allmählich auch die Arbeits- und Lebensbedingungen an die unseren anpassen, womit die wichtigste Motivation für die Auswanderung wegfällt. Den Firmen, die bis dahin nicht rechtzeitig für Nachwuchs gesorgt haben, werden die fehlenden Investitionen teuer zu stehen kommen.
Facharbeitermangel verschärft sich weiter
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