Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ermittelte, dass die Differenz zwischen den Gehältern von Männern und Frauen noch immer sehr groß ist. Das zeigt sich besonders deutlich bei Führungskräften. Obwohl Frauen, in den letzten Jahren, häufiger Führungspositionen erlangten, verdienen sie darin durchschnittlich 29 Prozent weniger, als ihre männlichen Kollegen. Bei Mitarbeitern in untergeordneten Positionen liegt die Differenz dagegen nur bei 25 Prozent. In Zusammenarbeit mit Sozialwissenschaftlern der Universität Hamburg, untersuchte das DIW die Ursachen für den Verdienstunterschied. Der Hauptgrund ist, das Frauen ihre Karriere öfter für die Familie unterbrechen, beispielsweise nach der Geburt eines Kindes. Das verursacht rund 41 Prozent des Lohnunterschiedes, da diese Zeit den Frauen fehlt, um notwendige Erfahrungen für ihren Beruf zu sammeln. Bei einfachen Angestellten liegt der Unterschied bei 34 Prozent. „Wer im Unternehmen Karriere machen und aufsteigen will, muss diese Erfahrungen sammeln. […] Männer können aufgrund der traditionellen Aufgabenteilung im Haushalt gewöhnlich weiterhin ihrem Vollzeitjob nachgehen, Überstunden machen und permanent verfügbar sein“, erläutert die Forschungsdirektorin des DIW, Elke Holst. Dazu kommt, das Frauen häufiger soziale Berufe wählen, in denen die Aufstiegschancen geringer sind, als beispielsweise in der Wirtschaft. Auch arbeiten Frauen gern in kleineren Unternehmen, die in der Regel geringere Löhne zahlen, als große Konzerne und weniger Führungspositionen zu vergeben haben. Die Gehaltsschere zu schließen und die Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben zu verbessern, liegt allerdings verstärkt auch im Interesse der Unternehmen. Holst: „Ab 2015 wir der demografische Wandel erst richtig Fahrt aufnehmen – und dann fehlt es zunehmend an hochqualifizierten Fachkräften“. Das könnte der nötige Anreiz für die Wirtschaft sein, das vorhandene Potential an weiblichen Fachkräften zukünftig besser zu fördern.
Gehaltsschere zwischen Frauen & Männern
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