Im Vergleich mit den anderen EU-Staaten, ist das Vermögen in Deutschland besonders ungleichmäßig verteilt. Das ergab eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), die für die Hans-Böckler-Stiftung erstellt wurde. Während mehr als ein Fünftel der erwachsenen Deutschen überhaupt kein Vermögen besitzen, verfügt das reichste Prozent der Bevölkerung über 800.000 Euro, oder mehr. Verglichen wurde die Vermögenshöhe innerhalb der EU mit dem Gini-Koeffizient, der die Vermögensungleichheit darstellt. Dabei bedeutet der Wert Eins die maximale und der Wert Null die kleinste Ausprägung der Vermögensungleichheit. Während dieser beispielsweise in Frankreich bei 0,68 oder in der Slowakei bei 0,45 liegt, erreicht Deutschland einen Wert von 0,78. Lediglich in den USA ist die Ungleichheit der Vermögensverteilung mit 0,87 noch höher, als bei uns. Die hohe Differenz innerhalb Deutschlands ist bereits früher aufgefallen, doch hat sie sich, nach Angaben der Studienautoren, in den letzten Jahren weiter erhöht. Als Grund werden die Hartz-IV-Reformen vermutet, die nicht nur die Situation Arbeitsloser verschlechtert hat, sondern auch die Sicherheit für Arbeitnehmer verringerte. Auch zwischen Ost- und Westdeutschland gibt es noch immer erhebliche Vermögensunterschiede. So haben Ostdeutsche im Durchschnitt 41.000 und Westdeutsche 97.000 Euro. Auch geschlechtsspezifische Unterschiede sind erheblich. Männer verfügen über rund 27.000 Euro mehr, als Frauen. Zudem sinkt die Höhe des Vermögens mit der Zahl der Kinder. Die Linken-Fraktion fordert deshalb eine „deutliche Umverteilung der hohen Einkommen und Vermögen“, was problemlos über die Steuerpolitik möglich sei.
Hohes Vermögensungleichgewicht in Deutschland
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