Nach jahrelangem Ringen hat Luxemburg eingelenkt und sein bisher strenges Bankgeheimnis aufgegeben. Dadurch sollen die Finanzämter der Länder die Möglichkeit erhalten, gegen Steuerhinterzieher zu ermitteln, die ihr Geld bisher in Luxemburg deponierten. Wie der Regierungschef Jean-Claude Juncker bekannt gab, werden Luxemburger Banken ab 2015 dazu verpflichtet, sich an die europaweit übliche automatische Weitergabe von Informationen über große Finanztransaktionen und Zinserträgen zu halten. „Wir müssen uns am Kampf gegen Geldwäsche und Steuerbetrug beteiligen“, erklärte Juncker die Entscheidung. Ab Januar 2015 wird deshalb Luxemburg die länger diskutierte anonyme Quellensteuer von 35 Prozent einführen, die ohne Namensnennung an die Herkunftsländer der Kontoinhaber überwiesen wird. Außerdem plant Juncker, Luxemburg von der Abhängigkeit seines Status als Finanzplatz zu lösen. Ein Sprecher des deutschen Finanzministerium erklärte, dass die Bundesregierung diesen Schritt „ausdrücklich begrüßt“ und anerkennt, dass die Entscheidung „kein leichter Schritt“ für Luxemburg ist. Durch die Entscheidung Luxemburgs gerät jetzt Österreich in Zugzwang, da es der letzte EU-Mitgliedsstaat ist, der sich bisher nicht dem automatischen Informationsaustausch angeschlossen hat.
Nachgegeben: Luxemburg lockert Bankgeheimnis
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