Auch der Wunsch bei einem Hype zu partizipieren, will gut überlegt sein. Selbst scheinbar sichere Geschäftskonzepte scheitern oft an Detailfragen, die vorher nicht einkalkuliert werden. Das müssen derzeit auch viele Unternehmen feststellen, die in den vergangenen Jahren versucht haben, in China Fuß zu fassen. Trotz des enormen Wirtschaftswachstums im Reich der Mitte, plant derzeit jede fünfte europäische Firma, sich wieder aus China zurück zu ziehen. Wie eine aktuell Umfrage der Europäischen Außenhandelskammer in Peking zeigt, wollen fast drei Viertel aller befragten Unternehmer lieber in anderen Ländern investieren. Zwar bleibt China ein wichtiger Markt für expandierwillige Firmen, doch die Differenz der Gewinnspanne im Vergleich mit dem europäischen und amerikanischen Markt, ist für etliche Bereiche inzwischen gesunken. Das liegt zum einen an den steigenden Löhnen der Angestellten. Allein im vergangenen Jahr wuchs das durchschnittliche Einkommen um über zwölf Prozent. Zum anderen haben ausländische Unternehmer noch immer mit Nachteilen gegenüber ihrer chinesischen Konkurrenz zu kämpfen. So werden ausländische Firmen stärker auf die Einhaltung der Umweltschutzgesetze überprüft, wodurch die einheimischen Unternehmen, die weniger streng geprüft werden, günstiger produzieren können. Viele Unternehmer klagen auch über bürokratische Hürden, die ihnen den Zugang zum chinesischen Markt erschwert. „Jedes zweite Unternehmen wird durch regulatorische Hindernisse behindert“, stellt die EU-Außenhandelskammer als Fazit der Befragung fest.
Schlechte Rahmenbedingungen erschweren Geschäftserfolg in China
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