Erhebliche Finanzlücken im Pflegefall, konstatierte die Stiftung Warentest, nach einer eingehenden Prüfung verschiedener privater Pflegeversicherungen. Vor allem die staatliche Förderung einiger Pflegeversicherungstarife taugt wenig bis gar nichts, erklärten die Versicherungsexperten der Stiftung. Tatsächlich sind die Tarife und die Vertragsbedingungen von staatlich geförderten Pflegeversicherungstarifen schlechter, als bei nicht zusätzlich geförderten Pflege-Tagesgeldversicherungen – ein Armutszeugnis für die Versicherer, die offensichtlich die Subventionierung nicht als Anreiz für Kunden, sondern als zusätzliche Einnahmequelle begreifen. Weil die gesetzliche Pflegeversicherung nur einen Teil der Kosten deckt, hatte die Bundesregierung private Pflegezusatzversicherungen mit 60 Euro bezuschusst. Die Stiftung Warentest hat insgesamt 17 staatlich geförderte und 23 Pflege-Tagegeldversicherungen ohne staatliche Förderung untersucht. Als Fazit des Tests erklärte ein beteiligter Mitarbeiter, dass geförderte Tarife nur dann sinnvoll sind, wenn ein Versicherter aufgrund seines Alters oder seiner Krankenvorgeschichte sonst keine andere Versicherung erhält. Wer darauf nicht angewiesen ist, sollte jedoch eine Pflege-Tagegeldversicherung ohne Subvention abschließen. Zu beachten sind aber auch hier die großen Qualitätsunterschiede. Die besten der 23 untersuchten Versicherungen boten bereits für einen monatlichen Beitrag von 55 Euro für 45-Jährige und für 85 Euro für 55-Jährige Pflege-Tagesgeldversicherungen an.
Warentest: Schlechtes Zeugnis für private Pflegeversicherungen
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