Die durch die Finanzkrise verstärkte Schuldenmisere vieler EU-Staaten, zeigt sich jetzt auch in der Bewertung des Euro. Erstmals seit über vier Jahren, ist er unter die Marke von 1,20 Dollar gesunken. Als Grund für die Kursverluste gaben die Händler die Unsicherheit der Anleger und den fehlenden Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt an. So sank der Euro auf 1,193 Dollar – gegenüber dem Schweizer Franken sogar auf 1,38. Durch die hohen Staatsverschuldungen, kommt es auch zu höheren Risikoaufschlägen für Staatsanleihen. Selbst die Schweizer Nationalbank, hat nicht wie bisher zur Stärkung des Euro eingegriffen. Besonders betroffen sind Italien, Spanien, Portugal und Griechenland.
Experten fürchten jetzt, dass die Schuldenkrise auch auf viele Osteuropäische Länder übergreifen wird. Erste Anzeichen dafür gibt es bereits in Ungarn. Auch wenn viele Länder Osteuropas weniger Schulden haben; die Schuldenstandsquoten werden an der Bruttoinlandproduktion gemessen. Und um die stabil zu halten, oder steigern zu können, sind die osteuropäischen Länder noch zu einem großen Teil auf den Export in die alten EU-15-Staaten angewiesen. Diese jedoch müssen jetzt sparen und das wirkt sich auch auf das Kaufverhalten ihrer Bürger aus. Der sinkende Wert des Euro ist zwar profitabel für die Exportwirtschaft, weil die Ausfuhr von Waren billiger wird, aber gleichzeitig steigen die Preise, für die in Dollar bewerteten Rohstoffe, auf die fast alle europäischen Länder angewiesen sind.